Im Herzen der Weißen Berge gelegen, zählt die Schlucht von Samaria zu den außergewöhnlichsten Naturräumen auf dem europäischen Kontinent.
Es gibt viele epische Wanderpfade weltweit, doch der Samaria-Nationalpark gehört zweifellos zu den eindrucksvollsten. Mit 16 Kilometern ist die Samaria-Schlucht eine der längsten Europas. Sie liegt im einzigen Nationalpark Kretas und bietet entlang des gesamten Wegs atemberaubende Ausblicke.
Es empfiehlt sich für den Ausflug eine geführte Tour zu buchen, die den Transport von und zurück zum Hotel beinhaltet. Aber auch mit dem Mietwagen ist die Schlucht gut zu erreichen.
Der Ausflug zur Samaria Schlucht zählt zu den beliebtesten Aktivitäten auf Kreta. Die geführten Touren starten meist sehr früh morgens und beinhalten in der Regel den Transfer von und zurück zum Hotel. Auf getyourguide.de findet ihr eine Reihe von Ausflügen unterschiedlicher Anbieter, die je nach Umfang zwischen 35 und 50 € kosten.
Die im westlichen Teil der griechischen Insel Kreta gelegene Schlucht ist mitsamt des umgebenden Nationalparks seit 1981 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Mit einer Länge von 16 km zählt sie neben der Schlucht von Verdon in Frankreich (20 km) und der Tara-Schlucht in Montenegro (78 km) zu den längsten Schluchten Europas. Der Samaria Nationalpark liegt ca. 30 km südlich von Chania inmitten der Weißen Berge (Lefka Ori).
Wanderer beginnen ihren Abstieg zumeist am Xyloskalo-Pfad und beenden ihn in der Küstenstadt Agia Roumeli, am Lybischen Meer. Zu Beginn der Tour blickt man auf steile Berghänge, die je nach Jahreszeit noch mit Schnee bedeckt sind. Zu Füßen liegt dann ein Ehrfurcht gebietender Pfad, der sich den Berg hinunter in die Tiefen des steinigen Abgrunds schlängelt.
Die Wanderung startet mit einem Abstieg auf einem Serpentinenweg, der nur an manchen Stellen von einem hölzernen Handlauf begrenzt wird. Wenn man Knieprobleme hat, sollte man sich etwas Zeit nehmen und sich gut festhalten. Dieser Teil des Weges erstreckt sich über fast zwei Kilometer. Danach geht es weiter über den Fluss, der in der Regel im Frühsommer zu einem Bach wird. Es ist ein guter Ort, um sich auszuruhen und einen Snack zu genießen.
Was viele Besucher an der Samaria-Schlucht fasziniert sind die abwechslungsreichen Eindrücke. Schließlich war das Gebiet über Jahrtausende bewohnt und man findet hier kleine Kirchen sowie Reste von Dörfern, byzantinischen Gebetshäusern und venezianischen Burgen. Auf halbem Weg der klassischen Wanderroute befinden sich zudem Spuren einer modernen Siedlung.
Jenseits dieses Abschnitts, nachdem man bereits die Hälfte der Route zurückgelegt hat, nimmt das Tal massive Ausmaße an. Es verengt sich jedoch bald dramatisch in einen Durchgang, der als das "Tor von Samaria" bekannt ist. Die Wanderung durch die Schlucht endet bei Kilometer 14, wo man ganz entspannt in einem Café, umgeben von ein paar griechischen Katzen, eine wohlverdiente Stärkung zu sich nehmen kann.
Nach dem Auftanken sind es noch zwei Kilometer bis zur Küstenstadt Agia Roumeli. Wer vor der Rückfahrt mit der Fähre noch etwas Zeit hat, tauscht seine Wanderschuhe gegen Flip-Flops aus und besucht das Libysche Meer. Entlang des Strandes gibt es eine Reihe von Open-Air-Restaurants mit Meerblick und kaltem Bier, für den perfekten Abschluss einer unvergesslichen Wanderung auf Kreta.
Wer den Ausflug zur Samaria Schlucht auf eigene Faust mit dem Mietwagen unternehmen will, sollte sehr früh starten. Auch um dem großen Besucheransturm zur Hochsaison zuvorzukommen. Die Anfahrtszeit beträgt ca. 1 Stunde von Chania aus und ca. 3 Stunden von Heraklion.
Von der Schnellstraße von Chania kommend, nimmt man die Ausfahrt bei Vamvakopoulo und gelangt in ca. 50 Minuten zum Eingang der Schlucht. Er befindet sich am Xyloskalo-Pfad in 1.250 Metern Höhe inmitten der Weißen Berge. Der Weg an sich ist schon die Reise wert. Er führt an vielen schönen Orangenplantagen vorbei, kurvige Serpentinen hinauf und bietet immer wieder einen tollen Ausblick auf die Küste und Chania.
Man kann mit dem Auto bis kurz vor den Haupteingang fahren. Der Parkplatz kostet 5 € pro Tag. Am Eingang wird eine Nationalpark-Gebühr von ebenfalls 5 € fällig.
Es kann durchaus sinnvoll sein, sich eine Unterkunft in der Nähe der Samaria-Schlucht zu suchen, wenn man eine Wanderung auf eigene Faust plant. Die Anfahrt kann zum Beispiel aus dem Osten Kretas mit bis zu 5 Stunden sehr lang sein. Entweder übernachtet man vor der Wanderung in der Omalos Hochebene (bei Xyloskalo) und stellt so sicher, sehr früh los zu kommen.
Oder man übernachtet nach der Wanderung bei Agia Roumeli, um den Abend gemütlich am Lybischen Meer ausklingen zu lassen und sich von den Anstrengungen des Tages zu erholen.
Für eine Wanderung durch die Samaria-Schlucht empfiehlt sich in jedem Fall ein leichter Wanderschuh mit gutem Profil. Da es unterwegs keine Verpflegung gibt, sollte ein Rucksack mit Proviant und Trinkflasche mitgenommen werden. Die Flasche kann man an allen Quellen auf dem Gebiet mit frischem Wasser auffüllen. Eine Kopfbedeckung und ein entsprechender Sonnenschutz sind selbstverständlich auch zu empfehlen.
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