Wer die Burg der Franken auf Kreta besucht, wird das Gefühl nicht los, sich irgendwo im Nahen Osten zu befinden. Hier, wo sich die Berge über 1.000 Meter hoch auftürmen und das libysche Meer wie ein Juwel glitzert, liegt Frangokastello an einer großen, flachen Küstenebene, die sich tief ins Inselinnere erstreckt. Sobald der Sommer kommt, spätestens Ende Juni, verwandelt sich die ganze Ebene in eine weite, goldene Wiese. Zwei kleine Dörfer schmiegen sich an den Fuß der Berge. Nur eine winzige, auffallend rechteckige Festung hebt sich als Silhouette von der Ebene ab. Die Festung liegt praktisch direkt am Ufer, über einem sanft abfallenden, feinen Sandstrand. Mehrere kleine Hotels, Pensionen und Tavernen sind in der Umgebung verstreut, sodass von einem Zentrum oder einer richtigen Stadt keine Rede sein kann. Irgendwie hat man das Gefühl, am Ende der Welt zu sein.