Eine Akropolis ist eine Siedlung oder Zitadelle, wobei im Griechischen akron "höchster Punkt oder Extremität" und polis "Stadt" bedeutet. In Griechenland gibt es mehr als eine Akropolis, zum Beispiel die Akropolis von Lindos auf Rhodos. Die Akropolis von Athen ist jedoch die bekannteste ihrer Art und gilt als Wahrzeichen westlicher Demokratie. Diese heilige Stätte auf einem Hügel, der bereits in der Jungsteinzeit bewohnt war, ist die meistbesuchte Attraktion Griechenlands. Die „akrópoli" oder Stadt an der Spitze wird ihrer Bedeutung mehr als gerecht, denn der Ort, auf dem sie steht, liegt 156 Meter über dem Meeresspiegel. Die Akropolis beherbergt neben dem bekannten Parthenon noch viele weitere geschichtsträchtige Gebäude. Darunter das Odeon des Herodes Atticus , der Niketempel und die Propyläen. Im Parthenon soll einst eine riesige Statue der griechischen Göttin Athene aus Gold und Elfenbein gestanden haben. Heute findet man eine kleinere Replik davon im Archäologischen Nationalmuseum.
Von der antiken Verteidigungsstätte zum Denkmal
Experten zufolge ist der Akropolis-Hügel seit dem dritten Jahrtausend vor Christus bewohnt. Um 1300 vor Christus gab es hier bereits einen Königspalast und eine gewaltige Befestigungsmauer (Zyklopenmauer) zum Schutz vor Angreifern. Es folgte der Bau mehrerer bereits verschwundener Tempel. Um 600 v. Chr. wurde die Akropolis zur heiligen Stätte zur Verehrung der Göttin Athene ausgebaut. Nach der Zerstörung der alten Akropolis im Jahr 480 vor Christus durch die persische Armee von Xerxes begann ein langer Prozess des Wiederaufbaus unter der Führung des Politikers Perikles. Athen galt nun als Zentrum des Hellenischen Reiches. In dieser Zeit wurden u.a. das Erechtheion und der Nike- Tempel erbaut.
Später wurde Athen von den Römern erobert, welche der Hauptstadt einige weitere bedeutende Gebäude hinzufügten. Im 9. Jahrhundert, im Byzantinischen Reich, wurde die Akropolis als Festung genutzt und das Parthenon zur obersten Athener Bischofskirche erklärt, nachdem das Christentum zuvor bereits zur Staatsreligion ausgerufen wurde. Nach Belagerungen durch die Kreuzritter und später die Osmanen wurde die Akropolis im griechischen Unabhängigkeitskrieg zwischen 1821 und 1829 stark beschädigt. Von einst 40.000 Bewohnern blieben weniger als 10.000 Einwohner in Athen.
Das heutige Aussehen der Akropolis ist auf eine bedeutende Restaurierung zwischen 1833 und 1863 zurückzuführen, nachdem die griechische Unabhängigkeit ausgerufen und Athen zur Hauptstadt erklärt wurde. Zu dieser Zeit erstarkte das Nationalgefühl der Griechen und die Akropolis wurde zum Denkmal für Freiheit und Demokratie.